Evang.-ref. Kirchgemeinde Dübendorf-Schwerzenbach

Sehen

Das menschliche Auge hat zwei Typen von Sinneszellen: Zapfen und Stäbchen. Die sechs Millionen Zapfen ermöglichen das Farb-Sehen, die 120 Millionen Stäbchen sind für das Hell-Dunkel-Sehen verantwortlich.

Das Gehirn verarbeitet die optischen Reize der Sinneszellen und setzt sie zu einem Gesamtbild zusammen. Dies ist ein überaus komplexer Vorgang, und je nach Situation schaffen wir uns ein anderes Bild der Wirklichkeit. Wer mit dem Auto unterwegs ist, nimmt die Wirklichkeit anders wahr als ein Arzt, der ein Bild eines Ultraschalls anschaut. Darum ist unsere optische Wahrnehmung immer auch Quelle von Fehlern und Täuschungen. Wir können jeden Tag am gleichen Ort vorbeikommen und entdecken plötzlich etwas, das schon immer da war, uns aber noch nie aufgefallen ist. Auch Zaubertricks und optische Täuschungen beruhen auf diesem Phänomen.

Haben Sie gewusst, dass wir alle einen "blinden Fleck“ im Auge haben? In jedem Auge gibt es einen Punkt, an dem keine Sehzellen vorhanden sind. Unser Hirn ergänzt diese leeren Stellen automatisch, damit wir ein ganzes Bild ohne schwarze Flecken sehen.

In der Tierwelt gibt es Augen, die viel besser sehen als das menschliche Auge. Der Adler sieht viel (x mal?) schärfer und die Eule erkennt in der Nacht viel mehr als wir.

Mit optischen Instrumenten wie Mikroskopen und Teleskopen werden auch Dinge sichtbar, die menschlichen und tierischen Augen sonst verborgen sind.

Trotzdem bleiben auch mit technischen Hilfsmitteln wesentliche Sachen unsichtbar: Glaube, Hoffnung und Liebe. Auch Gott bleibt unsichtbar. Selbst die Bibel sagt: "Niemand hat je Gott gesehen“ (1.Joh 4,12).

Foto © Interfoto / Ann and Steve Toon