Evang.-ref. Kirchgemeinde Dübendorf-Schwerzenbach

Der Glaube an Gott ist wichtig

Der Glaube an Gott ist wichtig und gut, aber er kann auch missbraucht werden


Aurel Chiper wurde am 12. Juni 2022 in der Kirche im Wil konfirmiert.
«Ich bin im letzten August mit tiefen Erwartungen in den Konf-Unterricht eingestiegen. Wie das wohl herauskommt - mit diesen Menschen und mit diesen Themen? Weil wir noch nicht lange in Dübendorf wohnen und weil ich eine Privatschule besuche, habe ich noch kaum jemanden gekannt und auch nicht die Leitungspersonen. Aber ich bin einfach aufgenommen worden, wie ich bin, und die Themen, über die wir miteinander nachgedacht und geredet haben, haben mich angesprochen und begleitet. Dabei habe ich mich viel besser kennengelernt.

Ein wichtiges Erlebnis ist das Konf-Lager im letzten Oktober gewesen. Wir sind im «mitenand-fürenand Lager» gewesen. Da waren noch andere Konf-Klassen dabei, aber vor allem auch junge Menschen mit einer Beeinträchtigung. Am Anfang war das eine rechte Herausforderung, aber im Lauf der Woche sind wir total locker miteinander umgegangen. Im Konf-Lager habe ich verschiedene Menschen näher kennengelernt. Leute aus unserer Klasse, mit denen ich sehr gut auskomme, aber auch andere. Am meisten beeindruckt hat mich Adrian. Er hat eine zerebrale Lähmung, und er ist ein richtiger Kämpfer. Er hat eine extrem gute Lebenseinstellung, ist total aufgestellt und hat trotz seiner Beeinträchtigung einen Job und ein lohnenswertes Leben. Adrian hat einen sehr starken Willen und ist voller Energie, und das macht mir Eindruck, denn als Spitzensportler (Eiskunstlauf) weiss ich, was das bedeutet.»

Ich finde es wichtig und gut, dass es die Kirche gibt. In einem Dorf oder in Städten ist es selbstverständlich, dass dort Kirchen stehen. Genauso selbstverständlich ist es, dass es einen Gott gibt, und ich denke, dass jeder Mensch an etwas Grösseres glaubt. Die Kirche ist geprägt von wichtigen Werten, die sie vermittelt und schützt. Darum braucht es sie in unserer Gesellschaft.

Allerdings kann Religion auch missbraucht werden. Wenn Menschen meinen, dass nur ihre eigene Sichtweise die Richtige ist, wird es gefährlich. Dann will man das Eigene beschützen und bekämpft die Anderen und das Andere. Wie immer im Leben muss man auch beim Gottesglauben lernen, etwas aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten.

Das Vertrauen zu Gott hat zum Ziel, dass die Menschen Frieden finden und im Frieden miteinander leben können. Das ist mir beim Nachdenken im Konf-Jahr sehr bewusst geworden. Ich habe gelernt zu meditieren und in schwierigen Momenten zu beten, und das hilft mir dann, ruhig zu werden.

Aurel Chiper