Evang.-ref. Kirchgemeinde Dübendorf-Schwerzenbach

Bienen - Jahresthema 2025

Summ, summ, summ

Nach einem Jahr mit ganz kleinen Organismen möchten wir in diesem Jahr mit Bienen unterwegs sein. Kommt Ihnen dabei auch zuerst «Honig» in den Sinn? Neben dieser Köstlichkeit sind Honigbienen und vor allem Wildbienen wichtig für die Bestäubung von Pflanzen und verantwortlich für viele von unseren Lebensmitteln.

Die Situation der Insekten ist besorgniserregend, denn über vierzig Prozent der Arten sind bedroht. Mit dem Jahresthema tauchen wir ein in die Herausforderungen der Bienen, informieren uns über ihre Welt, machen einen Ausflug und lernen Allerlei über die flauschigen, fliegenden Geschöpfe.
Rahel Aschwanden, Umweltteam

Arbeitsteilung im Bienenstock, eine faszinierende Organisationsleistung

Honigbienen sind gut organisierte und fleissige Insekten. Ihre Aufgaben wechseln je nach Alter und Bedarf im Bienenstock. Die Lebensdauer der Honigbiene beträgt in der Regel nur etwa 4 bis 6 Wochen.

Reinigungscrew
In den ersten 1 – 3 Lebenstagen als Biene kümmern sie sich um das Putzen des Bienenstocks und der Waben.
Brutpflege
Etwa vom 3. bis 12. Tag kümmern sich die jungen Bienen um die Aufzucht und füttern und versorgen die Larven und Puppen.
Baubienen
Etwa vom 5. bis 12. Tag sind die Bienen in der Lage, Waben zu bauen und zu reparieren.
Fütterung der Königin
Etwa vom 6. bis 12. Tag kümmern sich einige der Bienen um die Fütterung der Königin. Die Königin erhält Gelee Royal (eine nährstoffreiche Substanz, die von den Drüsen der Honigbienen gebildet wird), was ihre Entwicklung und Fruchtbarkeit unterstützt.
Belüftung des Bienenstockes
Ungefähr vom 12. bis 18. Tag übernehmen die Bienen die Aufgaben des Belüftens. Sie generieren einen Luftstrom im Volk, um den Honig zu trocknen.
Wachdienst
Einige der Bienen bewachen und schützen etwa vom 14. bis zum 21. Tag den Eingang des Bienenstocks.
Sammlerinnen
Ab etwa dem 22. bis ca. 35. Tag beginnen die meisten Bienen, Nektar und Pollen von Blüten zu sammeln. Dies ist die Hauptaufgabe der erwachsenen Arbeiterinnen.
Königin
Davon existiert in jedem Volk nur eine. Sie kann am Tag bis zu 2'000 Eier legen. Sie sorgt damit für den Nachwuchs des Volkes. Aus den Larven bilden sich Königinnen, wenn sie ausschliesslich mit dem Gelée Royale ernährt werden. Ist eine neue Königin schlüpfreif, verlässt die alte Bienenkönigin mit einem Teil des Volkes, dem Schwarm, den Stock und sucht eine neue Behausung.
Drohnen
Das sind die männlichen Bienen. Ein Bienenvolk von ca. 30'000 bis 40'000 Tiere hat im Sommer etwa 500 bis 1000 Drohnen welche die Königin begatten.
Sabina Kaiser, Umweltteam

Die Honigbiene - das fleissige Lieseli

Die Honigbiene ist etwas ganz Besonderes: Sie kann nur im Verband existieren und überleben. Eine einzeln gehaltene Honigbiene wird trotz bester Haltung und Pflege schon nach kurzer Zeit sterben, denn sie benötigt den sozialen Kontakt mit ihren Artgenossen. Honigbienenvölker sind in der Lage, als Volk mit rund 20‘000 Bienen zu überwintern. In dieser Zeit ernähren sie sich von den im Sommer angelegten Honigvorräten. Die Königin bleibt in dieser sogenannten Wintertraube stets in der warmen Mitte, denn die Bienen heizen mit ihrer Flugmuskulatur und bewahren das Volk vor dem Erfrieren.

Im Frühjahr beginnt mit dem ersten Ausflug das Brutgeschäft. Die Honigbienen sind wichtige Bestäuber und damit für die Landwirtschaft unentbehrlich. Zahlreiche Nutzpflanzen sind auf ihre Bestäubung angewiesen; der Honig selbst ist zwar ein leckeres, aber im Wert eigentlich unbedeutendes Beiprodukt ihrer Tätigkeit.

Ganz herzlich laden wir ein zum ökumenischen Frauen-Treff zum Thema Honigbienen am Donnerstag, 5. Juni 2025 um 9.00 Uhr im Pfarreizentrum Leepünt. Die Referentin Maya Burtscher nimmt uns mit auf die Reise in die Welt der kleinen Geschöpfe der fleissigen Lieselis.
Rahel Aschwanden, Sozialdiakonin, Umweltteam

Willkommen im sandigen Zuhause!

Die meisten Wildbienenarten leben nicht in Wildbienenhotels, sondern bevorzugen ein sandiges Zuhause – eine sogenannte Sandlinse. Bei uns im Garten haben wir ein sonniges Plätzli zwischen Gartenhaag und Strasse, welches ideal für eine Sandlinse ist. Schon länger hatten wir diesen Plan und er wurde endlich wahr. Seit zwei Wochen ist das Heim für die Wildbienen parat.

Eine Sandlinse zu bauen ist ganz einfach. Hier sind die Schritte von Pro Natura zusammengefasst:
In 5 Schritten zur Sandlinse im Garten

1. Genug Sand besorgen. Wildbienensand gibt’s beispielsweise im Obi. Lieber mehr Material einplanen - im Laufe der Zeit sackt alles zusammen. Hat es dadurch zu wenig Sand, gibt es ein Problem. Im Nachhinein darf man keinen Sand mehr aufschütten, sonst werden ihre Wildbienen lebendig begraben. Empfohlen ist eine Sandtiefe von ca. 30 cm, damit alle Bienen Platz haben für ihre Nestgänge.

2. Eine Grube von 35 cm Tiefe ausheben.

3. Eine gute Sandlinse braucht eine Drainage – sonst stehen die Nester bei starkem Regen bald unter Wasser. Ca. 5 cm Kies in die Grube füllen.
4. Grube mit Sand füllen. Einige Insekten-Arten mögen lockeren Sand am Rand, andere lieben die festen Flächen. Den Sand darum etwas festdrücken und gleichmässig verteilen.

5. Den Rand der Sandlinse mit Steinen, Baumstämmen oder Wurzelstöcken befestigen. So wird die Sandlinse vor Erosion geschützt.

Eine Minisandlinse für den Balkon funktioniert auch gut, einfach darauf achten, dass der Topf mindestens 35cm hoch ist.

Viel Vergnügen beim Nachbauen und beim Beobachten der summenden Bienli.
Rahel Aschwanden, Sozialdiakonin, Umweltteam